Heartbeat Labs gibt dritte Telemedizin-Beteiligung bekannt, startet Portal für fernärztliche Behandlungen

Heartbeat Labs hat mit Fernarzt.com heute die dritte Telemedizin-Beteiligung bekanntgegeben. Zuvor hat die Startup-Plattform für digitale Gesundheit bereits das Hebammen-Portal Kinderheldin auf den Markt gebracht und in das Berliner Unternehmen Medlanes investiert, das ärztliche Hausbesuche vermittelt. 

Erst gestern berichtete das Handelsblatt über den möglichen Wegfall des Fernbehandlungsverbotes und über den sich öffnenden Markt stationärer Arztpraxen, der aktuell rund 50 Milliarden Euro ausmacht. Dazu Eckhardt Weber, Geschäftsführer und Gründer von Heartbeat Labs: “Telemedizin ist eine riesige Chance angesichts des steigenden Kostendrucks und der Alterung der Gesellschaft. Mit Fernarzt.com und Kinderheldin sowie unserem Investment Medlanes decken wir ein großes Feld vielversprechender Technologien und Anwendungsbereiche ab. Denn wir glauben nicht, dass es in naher Zukunft das eine, universelle Telemedizin-Modell gibt, sondern verschiedene Lösungen ihr Potential entwickeln werden.”

Für niedrigschwellige gesundheitliche Fragen wie Haarausfall, Akne, Heuschnupfen oder hormonelle Verhütung ist vergangenen November das Unternehmen Fernarzt.com gestartet. Der Service bietet sogenannte ‚asynchrone Telemedizin‘ an: Der Patient wählt Online einen Behandlungsgrund, füllt den digitalen Anamnesebogen aus und beantwortet die notwendigen Fragen, die auf die jeweiligen Beschwerden zugeschnitten sind. Der behandelnde Arzt prüft die Angaben und stellt bei Notwendigkeit ein Rezept für eine Medikation aus, welches er anschließend an eine Partnerapotheke weiterleitet. Diese löst das Rezept ein und versendet die Medikamente an den Patienten. Die Behandlungsbereiche auf Fernarzt.com sollen kontinuierlich ausgebaut werden.

Bereits im Oktober vergangenen Jahres hat Heartbeat Labs das Hebammen-Startup Kinderheldin auf den Markt gebracht – einen Online-Beratungsservice für werdende Mütter und Eltern von Babys. An sieben Tagen in der Woche beantworten ausgebildete Hebammen per Live-Chat oder persönlichem Telefonat alle Fragen rund um Schwangerschaft, Geburt und Säuglingsnachsorge. In den vergangenen Wochen und Monaten berichteten verschiedene Medien immer wieder vom “dramatischen Hebammen-Mangel”. Die Versorgungungslücke wird unter anderem dadurch begünstigt, dass die Geburtenziffer mit 1,59 Kindern pro Frau so hoch ist wie seit 1973 nicht mehr. Kinderheldin will das bestehende System entlasten und eine zusätzliche Alternative bieten. Mit der Hanseatischen Krankenkassen läuft seit kurzem ein Pilotprojekt, den Service gesetzlich Versicherten erstmals als Kassenleistung anzubieten.

Erst kürzlich gab Heartbeat Labs bekannt, in Medlanes investiert zu haben. Das Berliner Unternehmen vermittelt per App, Website und Telefon rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche Hausbesuche von Kinderärzten, Internisten, Orthopäden und Allgemeinmedizinern. Der telemedizinische Aspekt liegt in der Nachsorge: Sollten die Patienten nach der Behandlung noch Fragen haben, dann können Sie die App nutzen, um mit dem behandelnden Arzt in Kontakt zu bleiben. “Die Menschen wollen die Vorteile des Internets auch in der Gesundheit nutzen, sie wollen zu ihrem Smartphone greifen und zeitnah medizinisch beraten werden. Gleichzeitig wollen sie oft immer noch den persönlichen Kontakt zum Arzt. Medlanes setzt voll auf diesen Trend, das beste aus Online und Offline-Welt der Gesundheitsversorgung miteinander zu verbinden,” sagt Eckhardt Weber, Mitgründer und Geschäftsführer von Heartbeat Labs.